Freitag 16. September 2016   
Abtei Vallerois – Gartenführung – St.M. Mittagessen – Montreuil – Robben 

Bei der Programmfülle kommt allmählich ein leises Stöhnen auf „waaas, noch was“. Eigentlich machen nur die Asiaten „Europe in one day“.

Im grünen Tal des Authie liegt das Kloster Valloires (Valloriae), eine ehemalige Zisterzienserabtei. 

Während des Ersten Weltkriegs diente die ehemalige Abtei als Militärhospital. Im Jahr 1922 richtete Thérèse Papillon ein Preventorium ein, dem ab 1970 Einrichtungen der Jugendhilfe folgten. Hier kann man sich auch in den Hotelzimmern einmieten. Von der seit 1226 errichteten Kirche ist ein Mauerabschnitt mit zwei spitzbogigen Fenstern erhalten. Die Klosteranlage des 18. Jahrhunderts ist vollständig erhalten.

1989 wurden unter der Leitung von Gilles Clément die Gärten von Valloires für seltene Pflanzen eingerichtet. Direkt hinter dem Kloster erstreckt sich ein streng ausgerichteter französischer Barockgarten mit seinen geometrischen Formen.

Noch stehen die Rosen im Rosengarten in voller Blüte. Im Englischen Garten am Waldrand läßt man der Natur ihren freien Lauf. Mit weiten Rasenflächen, mit lauschigen Wegen, sich frei windenden Flüssen und natürlich wirkenden Teichen und Seen.

Ein Teil zeigt auch die Entwicklung der Farne. Im Garten der Sinne streifen wir am Duft der Kräuter vorbei.

Zurück im Stella Plage geht es nach dem Mittagessen nach Montreuil-sur-mer. Nun öffnet der Himmel zum ersten mal in dieser Woche seine Schleusen. 

Das Örtchen liegt auf einem Bergkegel hoch über dem Tal, der von der Canche umflossen wird. Wir haben ein kurzes Stündchen Zeit zur Besichtigung. So heizen wir erst mal auf der Stadtmauer entlang bis zur wuchtigen Zitadelle am nördlichen Ende des Bergkegels. Mal ein Städtchen ohne besonderen Tourismus.

Der große Place du General de Gaulle war leider völlig zugeparkt und ließ die mittelalterlichen Häuser reihum nicht zur Geltung kommen. Einige Häuser waren unbewohnt, doch von den üblichen Abrissbirnen der Investoren war nichts zu sehen. Ein großer Bauboom findet auch hier nicht statt.

Klotzig steht die Abtei Saint Saulve am Busparkplatz.

Text: Gerti Plangger
Foto: Annette Hoheisel / Manfred Metzger