14.09.2015 Montag.
Neustadt an der Weinstrasse und Hambacher Schloss mit Führung. 
Abends Weinprobe im Weingut Hahn.
Foto:Joelle + Francis Fluchaire / Annette Hoheisel / Manfred Metzger
Montag
Wie im unwirklichen Märchen geht es durch einen wahren Urwald von Ramberg durchs enge Tal an einem Bach entlang hinaus in die Ebene. Wieder heraus aus dem Wald steht heute Neustadt an der Weinstraße auf unserem Programm. Eine Führerin schlendert mit uns durch romantische Gassen, weist uns auf die Torbogen mit den gemeiselten Reliefs des Berufs der Besitzer hin. Es gibt wenige  alte Städte ohne Kriegschäden von früher. Hier ist nichts verändert sondern nur bestens erhalten worden. Der Elwetritschebrunnen mit seinen possierlichen Figuren ist für uns natürlich der Renner.

Am Nachmittag besuchen wir im strömenden Regen die Wiege der deutschen Demokratie – das Hambacher Schloss.  Das Hambacher Schloss (früher auch Kästenburg, im Volksmund auch Maxburg)  wurde im Mittelalter als Burg  erbaut und in der Neuzeit schlossartig ausgestaltet. Es gilt  als Symbol der deutschen Demokratiebewegung. Mir ist es durch die Veranstaltungen des SWR ein Begriff.
Auf dem Rückweg ins Tal werden wir durch einen prächtigen Regenbogen belohnt.

Im „Bürstenbinder“ ist heute Ruhetag und so geht es für uns weiter zum Abendessen mit Weinprobe im schönen Albersweiler. Kurzer Zwischenstopp im romantischen Weindorf Rodt. Dort treffen wir auf einen kuriosen Drechsler mit einer Werkstatt prallvoll mit den skurrilen Figuren. Auf dem Rückweg zum Bus kam ich an ganz einmalig köstlichen Trauben vom Traminer. 

Im Weingut Hahn gab es eine fröhliche Runde mit Pfälzer Weinen die vom Wirt stets mit markigen Trinksprüchen präsentiert wurden. „Besser als Arznei un Drobba is a guuder Pälzer Schobba, oder noch besser: „Hast du Bachus in der Blutbahn bist du sexy wie ein Truthahn.“ Ich habe diese Sprüche sofort an meine Enkel weitergeleitet, was bei Florian, der anscheinend den Bachus nicht kennt, etwas Irritation mit der Antwort:“bitte was??“ auslöste. Und am anderes Morgen dann noch ein besorgtes: „ist alles in Ordnung bei dir?“ Jonas dagegen war angetan, er kennt ja seine Oma.

Einen Pfälzer Saumagen muss man genossen haben. Daneben lagen noch ein Leberknödl und eine große Wurst mit Sauerkraut auf dem Teller. War leider etwas zu viel. Mei war des guet!! Überhaupt die Pfalz. Noch nirgends habe ich je so viele Weingüter gesehen. In den einfachen Dörfern reihen sie sich in den Straßen. Und überall Wein, Wein, Wein. Weiter – ganz im Osten sehen wir die Türme vom KKW Philippsburg. 
 
Gerti Plangger