Wanderwoche in Südtirol (Dolomiten) 7.-14. September 2014
Schwarzwaldverein Freiburg-Hohbühl
Fotos: Annette Hoheisel / Axel Poppe / Manfred Metzger
13.09.2014 Samstag
Brixen liegt nur 5 km von Schabs entfernt und gilt zurecht als schönste Stadt Südtirols. 
Alter Bischofssitz ist überall spürbar. Die Türme des mächtiges Doms Maria Himmelfahrt dominieren das Stadtbild. An seiner Seite treffe ich auf den alten Friedhof mit listig hineinblickenden Bischofsreliefs.  Daneben ist der alte Kreuzgang mit seinen Fresken einen Besuch wert. 
Typisch alpenländische Lauben laden zum Bummeln ein. Erfreulich – man sieht kaum die gesichtslosen Allerweltsfummelläden. 
Der Markt ist klein und fein. An einem Stand wird Teig geknetet, kleine Stücke per Maschine ausgewalzt. Auf tellergroße Scheiben kommt entweder eine Spinatmasse oder Süßes. Wie eine Riesenravioli kommt die Platte dann ins heiße Fett zum Ausbacken und nennt sich Tirtl. Eine Köstlichkeit.
Im Metzgerladen erstehe ich Kaminwurzen und kann auch dem einmaligen  Italienischen Gorgonzola nicht widerstehen.
Vom großen Domplatz gelangt man zum Traditionshaus der Stadt – dem Finsterwirt.
In dunkel getäfelten Stuben laden rustikale Tische zum Tafeln ein. Sehr stilvoll – eben kein einfaches Landgasthaus.
Nur ein kurzer Weg ist's bis zum Kloster Neustift am Eisackufer, das wir anschließend noch besuchen. 
Die  imposante Anlage ist mit zwei Innenhöfen miteinander verbunden und wird  heute vielfältig genutzt. Üppigstes Barock schmückt die Stiftskirche, die leider nur mit Führer näher besichtigt werden kann.

Danach kam etwas, was wir bisher überhaupt noch nicht hatten. Schabs. Schon von Weitem sticht die rote Kirchturmspitze der Pfarrkirche zur Heiligen Margaretha in dem Himmel. 
Das Rathaus ist ein moderner Bau, ebenso wie die Grundschule dahinter. 
Ich wanderte hoch zur Herz-Jesu-Kapelle, die erst 1984 errichtet wurde. Von da geht es in die Apfelplantagen.  Aber aus dem Foto der endlosen Apfelplantagen wird nix. Auf dem Apfelplateau wird zu viel Mais dazwischen angebaut. 
Trotzdem – in strengen Reihen, wie bei uns das Rebland, stehen die über drei Meter hohen Spaliere, noch voll mit fast reifen Äpfeln behangen. Einer sieht aus wie der andere. Ob da wie am Bodensee etwas nachgeholfen wird? Vor den Höfen stehen schon die grünen Plastikkisten für die Ernte bereit. 

Zum Abschied serviert man uns die lang ersehnten Schlutzkrapfen,die so zwischen Ravioli und Maultaschen liegen, aber mit Butter übergossen unvergleichlich sind.
Ja und noch nicht genug davon kam das köstlichste Tiramisu aller Zeiten. 
Und weil das Essen wieder so üppig war, spendierte Frau Mayr noch eine Runde vom selbstgebrannten Obstler. 
Zum Abschied stellte sich die ganze Familie Mayr mitsamt ihren drei Kindern und weiterem Personal am Kücheneingang auf. Wie hat man sich doch liebevoll um uns gekümmert. Wie selten kann man das heutzutage noch antreffen. 

Geri Plangger