Dienstag 20.Mai : Die Westküste – Piana – Porto
Calanche de Piana Evisa, Porto...die gesamte Strecke bis Portigliolo ist prachtvoll. 
Ankunft am Abend. Bezug der Zimmer im Feriendorf „U-Livanti„ in Portigliolo.
Foto: Manfred Metzger
Dienstag
Wir verlassen unser „Belambra“ und brechen nach Süden auf. 
Über Olmo windet sich die D 81 auf den Col de Palmarella. Auf diesem Topaussichtspunkt  trifft sich alles was Beine oder Räder hat  um die roten Felsen der  Bucht von Girolata  zu bestaunen. Das Dorf am Wasser ist nur auf Wanderwegen zu erreichen.
Hätte man gedacht die Westküste des Cap Corse wäre nicht zu toppen – die Straße nach Porto ist aus Felsen gehauen und rechts gähnt der Abgrund. Allerdings ein malerischer, denn es ist der Golf von Porto. Der wie ein Finger ins Felsenland stößt. Für den Busfahrer die Meisterprüfung. Endlos zieht sich die Autoschlange hinter uns und wer entgegen kommt muss seine Rückwärtsfahrkunst beweisen. Nicht nur 1x, denn es kommen uns auch Busse entgegen. Große Aufregung, auch bei uns im Bus und bien sur geben alle noch Ratschläge.  Die Motorradfahrer machen es sich derweil in einer kleinen Haltebucht gemütlich.
Gegen Mittag kommen wir nach Porto, das sich in einem weiteren Golf versteckt. Alte Eukalyptusbäume säumen den Weg in die Stadt. Ein kleiner Hafen und ein genuesischer Turm, der hier aber viereckig ist und natürlich über dem Örtchen thront. Außer vielen Touristen mit dem üblichen Souvenirangebot ist hier wenig Besonderes zu finden. 
Die Calanches von Piana gelten als besonderer Leckerbissen Korsikas. Direkt an der engen, kurvenreichen Küstenstraße Richtung Porto stehen karminrote Felsen mit bizarren Verwitterungsformen. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. 
Wir wandern ein gutes Stück die Straße aufwärts und treffen auf Formationen wie Schildkröte, Adler oder einen Bischofskopf, dann noch ein Herz. Grandios! Und dort ist noch ein Hundskopf.  Es ist schon toll was die Witterung aus Felsen zaubern kann. 
Piana lassen wir hinter uns. Die Straße wird zahmer. Wir rauschen verkehrsfrei durch Baumkugeln und Felsflecken ins Tal.  Auf Grasflächen toben sich Pferde aus. Eine langhaarige Ziegenherde trottet unbekümmert die Straße entlang. 
Doch es wäre nicht das wilde Korsika wenn bereits in Cargese das halbe Dorf am Hang hinge. Und so sind wir bereits in der Region Ajaccio.
Nun kommen Strände. Mutige sind schon am Baden. Dicht besiedelt ist diese Golfgegend. Ajaccio haben wir umfahren, kommen auf der breiten Straße nur am Flugplatz vorbei. 
Wir kurven und kurven von einer malerischen Bucht zur anderen und jedes mal denke ich – das wird unsere sein. Mais no. In Propriano am Golf von Valinco quält sich der Bus an großzügig parkenden Autos durch die ohnehin enge Straße. 
Und wieder kurven wir über die Höhen bis zur nächsten Bucht. Hier unten im Süden sehe ich auf  den Straßenschildern zu den kleineren Ortschaften beim flüchtigen Vorbeifahren oft  die Ortsnamen durchgestrichen. Straßensperrung? Nein, denn der korsiche Name ist gut lesbar. Separatisten?  Man ist Korse, nicht Franzose. 
Endlich, endlich sind wir da. Portigliolo mit dem Feriendorf „U Livanti“ wird unsere 2. Bleibe.
Gerti Plangger