Mittwoch 25.08.2010
Compagnie Belfort Loisirs und Freiburg-Hohbühl
im Golf von Morbihan
Vormittags : Besuch des Dorfes „la via d'Etel „und der
Insel St.Cado.
Nachmittags: Besuch der Halbinsel Quiberon und seiner Côte
sauvage (Wilde Küste) Besuch der „Belle Iloise „ einer Fisch-und Meeresfrüchte
Konservenfabrik .
Es regnet in Strömen und wir werden gefragt, ob wir die geplanten
Ausflüge machen wollen. Aber natürlich, als Wanderer hat man
Regenausrüstung. Also geht es zunächst zum nahegelegene Ria d'Etel.
Ria ist eine tief ins Land gehende Meeresbucht, die bei Flut mit Wasser
gefüllt wird. Es gibt hier die sog. Barre d'Etel, eine Sandbank, die
durch starke Meeresströmungen sich verändert und deshalb gefährlich
ist.
Bei diesem Wetter schauen wir uns den Hafen vom Bus aus an und fahren
dann zum wenige Kilometer entfernten St. Cado, eine kleine Insel, die über
eine steinerne Brücke mit dem Festland verbunden ist. Nach ein paar
Metern Anstieg kommen wir an einen Platz mit der Wallfahrtskapelle aus
dem 12. Jh., eine niedrige Pfeilerbasilika. Pilger erhofften sich
Heilung von Taubheit, wenn sie den Kopf in eine Ausbuchtung des sog. Bettes
vom Heiligen Cado legten, das sich in der Seitenkapelle befindet. In der
Mitte des Platzes vor der Kapelle befindet sich ein Calvaire, wo an drei
Seiten eine breite Treppe zu dem Kruzifix hochführt. Hinter der Kapelle
führen ein paar Stufen hinunter direkt ans Meer zu einem heiligen
Brunnen.
Auf dem Weg zurück haben einige mit dem Blick fürs Kulinarische
einen kleinen Laden entdeckt, wo ein alter Mann mit gegerbtem Gesicht und
obligatorischer blauer Schürze frische Austern verkauft. Direkt neben
seinem Haus befinden sich zwei Bassins, frischer kann es nicht sein. So
geht es mit Dutzenden von Austern ins Hotel zurück, wo diese Köstlichkeiten
noch vor dem 4-gängigen Mittagessen verzehrt werden.
Am Nachmittag besuchen wir die Halbinsel Quiberon, 14 km lang und an
der engsten Stelle nur 200 Meter breit. Seine Côte sauvage, also
wilde Küste, ist dem Atlantik auf der westlichen Seite zugewandt,
wo die zerklüfteten Felsen steil ins Meer fallen, aber es gibt auch
viele Sandstrände und viel Wind, der die Lenkdrachen durch die Luft
wirbeln läßt. Ansonsten ist die Landschaft sehr karg.
Im Ort Quiberon hört der Regen wie bestellt auf und so können
wir am Hafen mit den vielen Fischerbooten entlangschlendern. Anschließend
dürfen wir eine Konservenfabrik für Fisch und Meeresfrüchte
besichtigen, die „Belle-lloise. Wir haben die Gelegenheit, bei der
Verarbeitung zuzusehen. Zur Zeit gibt es viele Sardinen. Erstaunlich viel
wird (noch) per Handarbeit gemacht: Kopf (und Schwanz) entfernen, aufschneiden,
enthäuten und entgräten. Wenn die Sardinen in die Dosen gelegt
worden sind, kommt noch Öl dazu, dann werden sie luftdicht verschlossen,
auf über 100°C erhitzt und steril gemacht. Wir bekommen einen
Tipp: da die Konserve viele Jahre haltbar ist, sollte man sie gelegentlich
umdrehen, damit das Öl immer gleich verteilt ist.
Bericht: Annette Eichkorn Foto: Manfred Metzger