Am Dienstag 14.08.2007 fuhren wir mit dem Bus über
Gohrisch,einem kleinen Kurort in der Nachbarschaft,in dem wir unseren von
nun an mitfahrenden einheimischen Wanderführer Peter einsammelten;
über Bad Schandau – durch das Mühlental der Kirnitsch – bis zu
den Lichtenhainer Wasserfällen.Hier am Busparkplatz befindet sich
auch die Endstation der traditionellen Trambahn Kirnitschtalbahn die zwischen
Bad Schandau und hier halbstündlich Fahrten anbietet.
Die Nichtwanderer unter uns nutzten dies um sich das Kurstädtchen
an der Elbe anzusehen,während die Wanderer unter der Führung
von Peter den etwa einstündigen Aufstieg zum Kuhstall in Angriff nahmen.
Durch Peter erfuhren wir auch die Entstehung der Namensbezeichnung „ Kuhstall
„ ein, wie sich herausstellte wunderschöner Aussichtspunkt : Die ganze
Gegend wurde, wie auch in unserer Heimat, und auch in dem uns benachbarten
Elsaß im 30jährigen Krieg sehr stark von den schwedischen Truppen
heimgesucht,es wurde geräubert,geschändet und geplündert.Um
dem aus dem Wege zu gehen,trieben die Einwohner des sich auf der gegenüberliegenden
Hochfläche befindlichen Ortes Lichtenhain ihr Vieh durch das Kirnitschtal
in einen Hohlgang auf die Anhöhe des heute so benannten „Kuhstalls“.dabei
hatten sie natürlich Weib und Kind ,Hab und Gut.So entgingen sie den
Untaten der Schwedischen Truppen,und das ehemalige Räubernest von
Wegelagerern aus dem Mittelalter,die den Handelsweg von Meissen nach Prag
überblickten und terrorisierten, hatte seinen neuen Namen.Von
dieser Höhle aus gelangt man durch einen ganz engen Felsenstieg auf
den Gipfel der Anhöhe,wo sich auch die ehemalige Räuberburg befand.Über
einen etwas ausgesetzten Pfad und eine mit Tritten und Stufen versehene
Höhle gelangt man an ein sich in der Felswand befindliches Loch,in
dem der Erzählung nach der Wamsflicker der Räuber saß,der
neben seiner Schneidertätigkeit auch noch die Aufgabe hatte ,nach
Warentransporten im Tal Ausschau zu halten,um dies dann dem Gaunervolk
mitzuteilen.Der Name der Höhle :“ Schneiderloch“,wir waren drinn.
Nach einer Stärkung in der Berggaststätte,und der Wiedervereinigung
nach dem Abstieg mit unseren Nichtwanderern ,schauten wir uns noch die
Wasserfälle von Lichtenhain an.Unser erster durch einen Seilzug ausgelöster
Wasserfall,den wir sahen. Am Nachmittag dann eine schöne Busfahrt
durch die südliche Lausitz zu der mittelalterlichen Burg Stolpen (
ca 1100 ),eine sehr schöne gepflegte Burgruinenanlage mit einigen
erhaltenen Teilen – wie Uhrenturm ( Seigerturm) – Wohnturm ,der letztere
war über Jahrzehnte – von 1716 – 1765 mehr als 48 Jahre - das
Zwangsasyl der Gräfin von Cosel ,der von August dem Starken dorthin
verbannten Lieblingsmaitresse.Diese Burg ist der Mittelpunkt eines sehr
schönen Ortes, nämlich Stolpen. Übers Land,und über
die Elbe fuhren wir wieder zurück in unser gastliches Quartier,wo
uns nach dem Abendessen Monique und Joelle mit einem lustigen Sketch überraschten.
Text: Oskar Kretz / Foto: Manfred Metzger