Sonntag 20. Mai 2007
Am Sonntagmorgen, vor dem Start am Canal de Bourgogne, wurde uns eine kleine Stadtrundfahrt geboten. Nach einem steilen Anstieg mit schönem Blick auf Dijon führte die Route entlang den Reben der Côte de Nuits nach Süden in Richtung Beaune. Manchmal war es recht holprig mit Schlaglöchern. Wir radelten durch Lagen und Städtchen, welche die Augen jedes Rotweinkenners glänzen lassen, mitten drin das Château de Clos Vougeot. Leider war für eine Weinprobe keine Zeit vorgesehen. Zwischendurch schickte der Himmel ein paar Regentropfen, doch die Regenkleidung konnte schnell wieder eingepackt werden. Am Picknickplatz bei einer kleinen romanischen Kirche mit altem Baumbestand wurden die Räder zum letzten Mal verladen, um rechzeitig zu einer Führung im Hôtel Dieu in Beaune zu sein. Dieses Hospiz ist ein einzigartiges Bauwerk. Mit seinen großen gotischen Fassaden und seinen bunten Ziegeldächern gilt es als ein Meisterwerk der mittelalterlichen burgundischen Architektur. Gegen Ende des 100-jährigen Krieges  wurde es im Jahre 1443  von Nicolas Robin, dem Kanzler des Burgunder-Herzogs Philipp der Gute, für arme Bürger der Stadt erbaut. Die Inneneinrichtung ist noch teilweise erhalten bez. rekonstruiert, ehemalige medizinische Instrumente ausgestellt. Das Polyptychon aus dem 15.Jh. des flämischen Künstlers Rogier van der Weyden, welches das Jüngste Gericht darstellt, hing damals über dem Altar der Kapelle des Armensaals und wird heute in einem speziell ausgeleuchteten Raum ausgestellt. Erwähnenswert sind auch die Wandteppiche aus dem 16. Jh. im Mille-Fleurs-Stil. 
Drei abwechslungsreiche, sportlich aktive Tage mit nur kleinen Pannen lagen hinter uns. Die Gruppe war sehr kooperativ, man nahm auch Rücksicht auf die Schwächeren, die das forsche Tempo nicht immer durchhalten konnten. Unser Tourenleiter versorgte uns jeden Morgen mit Kopien der genauen Streckenführung und war für die Gruppe in jeder Lage ein kompetenter Partner. Über die Autobahn Besancon – Belfort gelangten wir wohlbehalten und dankbar wieder nach Freiburg.
Text: Ingeborg Schwarz und Gisela Gern.